Der Weg der Trauer gleicht dem Ersteigen eines Berges . . .


Es gibt so viele verschiedene Wege, den Berg zu besteigen. Der Weg ist mal steinig, mal steil, mal verläuft er in Serpentinen und mal geht er auf Umwegen nach oben.

 

Kein Weg gleicht dem anderen. Der Weg, der für jemand anderen der richtige ist, kann für mich unbezwingbar sein.


Die Hände, die mir gereicht werden, können mich nicht tragen, ich bin viel zu schwer, zu groß ist das, was mir widerfahren ist . . . Niemand, der wirklich ermessen kann, welche Aufgabe vor mir liegt.


Etwas in mir sagt, geh… geh hinauf… und ich fing an, mir einen für mich gangbaren Weg zu suchen…


Erfahrung

Der erste Schritt auf diesem Weg ist oft die Trauerfeier. Sie bringt eine einmalige große emotionale Erfahrung und bietet zudem die Möglichkeit, Abschied zu nehmen.

 

Abschied

… ist der Beginn der Erinnerung!

 

… ist auch die Möglichkeit, das eigene Leben im Licht der Vergänglichkeit zu reflektieren und somit einen Perspektivenwechsel einzuleiten.

 

 

 

Verborgener Schatz

Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer die Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandelt die Qual der Erinnerung in eine stille Freude.

 

Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.

 

Man muß sich hüten, in den Erinnerungen zu wühlen, sich ihnen auszuliefern, wie man auch ein kostbares Geschenk nicht immerfort betrachtet, sondern nur zu besonderen Stunden, und es sonst nur wie einen verborgenen Schatz, dessen man sich gewiß ist, besitzt; dann geht eine dauernde Freude und Kraft von dem Vergangenen aus.

 

Dietrich Bonhoeffer